Heimatpflegeverein Tscherms feiert St. Anna und ihr Kirchlein zu Basling.
Jeder kennt das St. Anna-Kirchlein in den Weinhügeln von Basling*, nicht unweit vom Biedermannhof und Schloss Baslan. Es sitzt keck auf einem Gupf (kleiner Felsvorsprung) inmitten von Weinäckern und Obstanlagen mit prächtiger Aussicht ins Meraner Becken und das Etschtal. Das Heiligtum in seiner heutigen (restaurierten) Form wurde von Bartlmä von Schöpfer m Jahr 1663 gebaut, einem adeligen Gutshofbeseitzer und Amtsmann des Kaisers. Der Bauherr folgte der neuesten Mode seiner Zeit. Außen schlicht mit Anlehnung an die Gotik, innen Renaissance, der Altar Barock. Die Kapelle wurde der biblischen Gestalt der Großmutter Jesu geweiht. Das Geschlecht der von Schöpfer das nahtlos fast 1000 Jahre in Tscherms und Lana prominent war, verdient eine eigene Geschichte.
Am Annatag 2024 gab sich der Kultur-und Heimatpflegeverein unter der Leitung von Obfrau Edeltraud Kiebacher die Ehre und machte dem geistlichen und kulturellen Kleinod seine Aufwartung. Der Altdekan von Lana, Pater Peter Lantschner OT las die Heilige Messe im überfüllten Kirchlein, musikalisch untermalt vom Chor der Gaulsänger (Gitarre Alfred Sagmeister, Erste Stimme Maria Sulzer). Danach kurze Vorträge von Obfrau Edeltraud und Kunsthistoriker Sebastian Marseiler, einem der Autoren des Tschermser Dorfbuches von 1997. Familie Schrötter, die das Kirchlein pflegt und behütet, kredenzte anschließend Eigenbauweine (weißer Bronner und roter Vernatsch mit Piwi-Beigabe) zu kleinen hausgemachten Köstlichkeiten der ansässigen Bäuerinnen. Teilgenommen haben an der besinnlichen Anna-Feier knapp 50 Leute, viele „Säulen der Gesellschaft“, Nachbarn, Mitglieder des Heimatpflegevereins.
* Die Ortsnamensgebung Basling ist eine von zweien. Der historisch ältere Name dürfte Baslan sein.
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Das Bild zeigt den Aufbruch der Festgesellschaft. Rechts die Umrisse von St. Anna, darober der Lichtfleck des Lebenberg-Schlosses, links die von der Familie Schrötter aufgebauten Biertische mit Weinen, Säften und Imbiß.