«Dai» ist italienisch und heißt «Gib!».
«Dai» ist auch bei uns ein äußerst beliebtes italienisches Wort. Übersetzt heißt es «Gib!». In Italien ist «dai» Ausdruck des Aufforderns, Antreibens («Forza, dai!»), aber genauso des Sein-Lassens («Smettila, dai!»). In Deutschland sagt man «Komm!» (Ach komm…), in Österreich «Geh!», auf südtirolisch «Agea!», bis der Bayer sagt: «Geh weida!».
Will der Südtiroler sich steigern, ruft er: «Daidai» und meint damit «Geh mir nicht auf die …» Bei städtischen Leuten, die näher am Italienischen leben, hat sich das Wörtchen «Madai» eingebürgert. Und wer’s einen Tick nationaler haben will, fragt rein rhetorisch gar «Mawa?» (ma va’), die Entsprechung zum heimischen «Na gea?».
Statt Madai wären «Agea», «Ietz kimm» oder «Spinni» kurz, bequem und originell. Sie haben halt eine erdigere Note. Wer sich als knorriger Alpinmensch outen will, der verzichtet auf Kürze und Wohlklang und sagt statt Madai frisch «Wosinitsoggsch» (etwa zu dieser Sprachglosse).
«Worte machen Menschen» – die Sprachglosse von lanaroyal.net by dege erscheint im Gemeindeblatt von Lana („LanaBlatt“)