In der Umgangssprache der Einheimischen hieß es immer Lanan.
von Georg Dekas
Sieht man sich im Etschtal um, fallen einem die vielen Ortsnamen mit der Endung -an auf. Meran, Terlan, Vilpian, Andrian, Eppan, usw. Tatsächlich hieß Lana früher auch Lanan. In der Bauernsprache (selten) noch bis heute. Es wäre die bessere Lösung. „Nachhaltig“, wie man heute sagt, ökologischer.
Die Mehrzahl sollte entscheiden
Das Dilemma zeigt sich ganz klar im Plural (Mehrzahl). Sagten die Leute früher doch selbstverständlich: „Die Lananer“. Weil es ja Lanan hieß und nicht Lana.
„Lanaer“ ist eine Kunstschöpfung
Die deutschen Schreiber kamen erst nach 1920 ins Schwitzen, da nach der neuen, amtlichen italienischen Namensgebung der Ort Lana zu heißen hatte und basta. Lanan war verboten. Da wurden dann in den lokalen Zeitungen aus den „Lananern“ auf einmal „Lanaer“: Eine unmögliche Lautung, die einen Gedankenstrich zwischen a und e erfordert, eine Stimmpause, fast schon wie das gesprochene Gendern im deutschen Rundfunk.
Lanan wie Schennan
Ein ähnliches Schicksal ereilte die Einwohner von Schenna, das früher Schennan hieß und die Leute Schennener waren. Aus ihnen wurden ab 1919 in der Schrift Schennaer. Gemildert wird dieser linguistische Bruch nur durch die Mundart, in der es immer auch die Schenner hieß, was jedoch bei Lana nicht geht („Lanner“).
***