Unsere schöne Sprache sichtbar machen.
Der Niederlananer Walweg ist gesperrt, gleich nach dem Stöcklerhof. „Wegen Steinschlag“ heißt es. Wer mehr wissen will und keinen Draht zur gesprochenen “Dorf“-Zeitung hat, der weiß es von der „Dolomiten“ schon seit 23. Feber. „Läufer und Spaziergänger warten hart darauf“, schreibt Florian Mair, dass das Teilstück wieder geöffnet wird. Nun, das wird wohl länger dauern, da die Gemeinde offensichtlich ein mittelschweres Bauprojekt verfolgt. (Veranschlagt sind 322.000 € und eine Bauzeit von drei Monaten). Zwar mit gewissen Garantien für die Geher, aber auch mit einem ästhetisch voraussichtlich nicht gerade vorteilhaften Eingriff in eine der letzten Naturoasen von Lana. Sei’s drum.
Ein echter Tirolismus
Was hier beschäftigt, das ist nicht die Gemeinde und es sind nicht die Läufer, sondern unser schönes Burggräflerisch. Aus dem nämlich ist der Ausdruck „hart warten“ entnommen. Ein echter Tirolismus, wie eine kurze Google-Aufruf zeigt. Ich finde es schön, wenn das ins Zeitungsdeutsch übernommen wird und nicht als „dialektal“ ausgesondert und verschmäht wird. So wird unsere schöne Sprache sichtbar. Hart warten hat das Zeug zum allgemeinen Gebrauch im Standard-Deutsch. Im Englischen gibt es „badly wait“, im Hochdeutschen das altvaterische „härterlich warten“. Da ist „hart warten“ eine tolle Innovation. Made in Lanan.