Ex-Bürgermeister? Das „Ex-“ ist eine schlechte Gewohnheit.
Im Umgang ist es geläufig, von „mein Ex“ oder „meine Ex“ zu sprechen. Soweit so pazienza. Aber in der Schrift hat das „Ex“ nun wirklich nichts zu suchen.
Etwa, wenn in Meldungen zu Lana geschrieben steht, der „Ex-Bürgermeister“ oder die „Ex-Weberei“. Zwar hat das Präfix Ex- den Vorteil der Kürze, aber den viel größeren Nachteil, dass es nach jenem „Ex“ klingt, das soviel heißt wie fertig, Schluss, finito, aus und vergessen – vom Wegwerf-Ausdruck „Ex und Hopp“ gar nicht zu reden.
Schöner und respektvoller ist es, vom Altbürgermeister, von der historischen Weberei oder, wenn’s der Fall ist, vom geschiedenen Ehepartner zu schreiben. Auch beim Reden gibt es nettere Bezeichnungen früheren Glücks: z.B. „mein Verflossener“, „meine Ehemalige“ – nur „Altfrau“ statt „Ex-Frau“, das würde nicht besonders gut ankommen.