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13. Dez 2023 E-Lok II an der Zollstraße wird geliftet. Foto Albert Innerhofer

E-LOK AUFGERICHTET

14. Dezember 2023

Genau 110 Jahre nach Einweihung der Lana Tram werden ihre Denkmale, die E-Loks I und II, erneut geliftet.

Vor genau 110 Jahren, am 13. Dezember 1913, war die neue Lokalbahn von Oberlana zum Bahnhof Burgstall feierlich eingeweiht worden. Die Zeitungen von damals machten daraus großen Bahnhof. Nach der Auflassung der Trambahn im Jahr 1974 verschwanden Züge und Geleise – bis auf eine E-Lok, die im hintersten Eck des Bauhofes am Falschauerdamm gelagert wurde – wo ich sie als neugieriger Zuzügler im Jahr 1980 „gewahrte“, wie man auf lananerisch für entdecken sagt.

Es ist das Verdienst von Albert Innerhofer, begeisterter und  kunstsinniger Heimatpfleger, von 1985 bis 1990 zusammen mit mir junger Gemeinderat in den Reihen der Sammelpartei, auf dessen Betreiben dieser staubbedeckte Zug „ausgegraben“ wurde. Lana hat der Maschine dann ein würdiges Denkmal-Dasein am Tribusplatz geschenkt. Soweit die Vorgeschichte. Lassen wir nun Albert Innerhofer selbst berichten (von Lanaroyal redigiert).

 

Elektrische Lokomotiven werden restauriert

Am 13. Dezember 2023, genau 110 Jahre nach der feierlichen Eröffnung am 13. Dezember 1913 der Lokalbahn Lana – Burgstall – Oberlana wurden die zwei als Denkmale ausgestellten elektrischen Lokomotiven dieser Bahn für eine umfangreiche Restaurierung weggefahren. Die Witterung und nächtliche Vandalen hatten den zwei Loks stark zugesetzt.

Mit einem Kran wurden die beiden E-Loks an ihrem jeweiligen Standort (Technikschauplatz am Bahnhof Burgstall und Zollstraße in Niederlana) auf einen Tieflader gehievt und in eine Halle ins Unterland gebracht. Dort werden die E-Loks von einem Schmied und Schlosser fachgerecht restauriert. Bewerkstelligt wurde die Aktion von der Berufsfeuerwehr Bozen, dem Kranunternehmen Cristelli aus Pergine/Persen und Michael Auer von der Fa. Erdbau. Getragen wird die Restaurierung der Loks von der Marktgemeinde Lana und dem Kuratorium für technische Kulturgüter des Landes.

Die beiden Zugmaschinen mit den Fabriksnummern 50293 und 50294 wurden in der „Grazer Waggonfabrik“ gefertigt, die Elektrik besorgte Siemens & Schuckert in Wien-Simmering. Diese E-Loks wurden ab 1913 für den Abtransport des heimischen Obstes von Lana nach Burgstall eingesetzt. Von dort ging das Lananer Tafelobst weiter über die k. u. k. Staatsbahnen bis in alle Welt. Besonders die Apfelsorte Calville wurde schon damals mit dem Zug bis an den Hof des Zaren nach St. Petersburg gefahren.

Nach der endgültigen Einstellung der Lokalbahn Lana – Burgstall – Oberlana am 31. März 1974 wurden beide Güterlokomotiven in der Remise in Oberlana untergebracht. Die ersten Restaurierungen erfolgten 1998 und 2012. Die elektrische Güterlokomotive Nr. II wurde im März 1998 von Schülern der zweiten Klassen der Gewerbeoberschule „Max Valier“ aus Meran unter der Leitung der Lehrpersonen Carla Fabbricotti und Peter Oberhofer restauriert. Diese E-Lok wurde am 8. November 1999 am Johann-Tribus-Platz in Mitterlana aufgestellt.

Seit dem 16. Juli 2012 seht sie an der Zollstraße in Niederlana, in unmittelbarer Nähe zur einstigen Bahntrasse, als ein „Zeitzeichen der Technik“. Die zweite elektrische Güterlokomotive mit der Nr. I wurde im Juli 2012 restauriert und am neuen Rastplatz für Fahrradfahrer gegenüber vom Bahnhof Lana-Burgstall aufgestellt, gleich neben der ebenfalls restaurierten alten Eisenbahnbrücke.

13. Dez. 2023 E-Lok I am Etschgrund/Bhf. Burgstall wird geliftet. Foto Albert Innerhofer

Text & Fotos: Albert Innerhofer

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