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LANA AN DER ETSCH

6. Oktober 2023

Warum heißt es „an der Etsch“?

Wie bereits festgestellt, klingt der Name Lana ziemlich international, manche meinen sogar Italienisch. Von daher das Wortspiel „Lana extra vergine“ (Echte Schurwolle).

Einen Zusatz wie „an der Etsch“ oder (Frankfurt) „am Main“ erhalten Ortschaften nur, wenn es im gegebenen Staats- oder Kulturkreis einen weiteren Ort gleichen Namens gibt.

Schon in der Kaiserlich und Königlichen Doppelmonarchie hieß unser Lanan stolz „Lana an der Etsch“. Das bezeugt der „Aufnahms-Schein“ von Johann Huber in das Korps der Freiwilligen Feuerwehr aus dem Jahr 1877.

 

Auf dieser grafisch sehr schön gestalteten Urkunde im Besitz der FF Lana (man beachte das unvergleichlich schöne Logo!) steht klar und deutlich: „Lana an der Etsch“.

Hat es im weiten Rund des Vielvölkerreiches ein zweites Lana gegeben? Vielleicht eines weiter unten? Denn Österreich langte – nach dem Verlust der Toskana, der Lombardei und Venetiens – im Jahr 1877 immer noch bis zur Berner Klause und dem Gardasee.

Es muss eines weiter unten in Italien geben, denn als Südtirol zum Königreich Italien kam (1920) bestand die königlich italienische Post darauf, dass im Briefverkehr „Lana all’Adige“ anzuführen war.  Das werden sie sicher nicht dem verhassten Österreich zuliebe gemacht haben, weil es da „Lana an der Etsch“ hieß.

Warum also haben die k. u. k. Post und alle Staatsämter im Kaisertum Österreich „Lana an der Etsch“ geschrieben?

Die Antwort gibt Lana in Böhmen, bekannt geworden auch durch den „Der Vertrag von Lana“. Nein, das ist kein Vertrag der in Lana (an der Etsch) geschlossen wurde, sondern im Schloß Lana (böhmisch Lany), nicht unweit von Prag gelegen.

Der 1903 ausgebaute Barock-Palast Lana (nach dem Ort Lany, deutsch Lana) musste nach dem Zusammenbruch der Österreichisch-Ungarischen Doppelmonarchie von der berühmten Adelsfamilie von Fürstenberg an die neu gegründete tschechische Republik verkauft werden. Der erste tschechische Staatspräsident Masaryk richtete sich dort ein und so kam es zum Abkommen von Lana. Wien musste das mit den Tschechen schließen, um nicht zu verhungern. Die Tschechen hatten Kohle, Eisen und Weizen, Wien hatte nach 1918 nichts mehr außer eineinhalb Millionen Münder zu stopfen. Das ist der Vertrag von Lana in Böhmen.

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