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Symbolbild (c) dege

Teures Fernsehmischmasch

28. Dezember 2024

Sie haben’s ja gut gemeint, die Frauelen von der RAI Alto Adige-Südtirol-Ladinia…

…mit ihrem Nadé-Weihnachten-Natale-Gruß aus Lana, live gesendet am 19. Dezember 2024. Aber da war so manches daneben. Nicht nur ich, auch der Himmels-Petrus war so verärgert, dass er den live erwarteten Schneefall kurzerhand in strömenden Regen verwandelte, unter dem nicht nur die drei Grazien aus Bozen, sondern auch die enzlang herumstehenden beiden Chöre aus Lana Schutz suchen mussten. Die Kritik in wenigen Punkten:

  • Riesenaufwand und massives Gerät (Ü-Wagen) für Inhalte, die gar nicht live-würdig waren: Alle gezeigten Elemente sind im Bogen von 14 Tagen beliebig wiederholbar, also ohne Live-Ausrüstung herstellbar; viele Inserts wurden sowieso vorab aufgezeichnet. Aber die RAI hat eben Geld. nur, wer da letztlich anschafft, ist nicht transparent.
  • Im Titel der Sendung hieß es Weihnachtsgrüße aus Lana, die Sendung selbst war ein Mischmasch an Werbung, Lokalchronik, Selbstdarstellung, Kommerz und bemühten Sprachansagen. Moderatorin Prenn: von „Handwerk bis Kulinarik [alles dabei]“. Logisch durfte auch der Bürgermeister sagen, dass man in Lana alles einkaufen kann, was man so braucht zum Leben.
  • Dazu durfte auch die „passende Musik“ (Prenn) nicht fehlen: Von quälend langsam gespielten Bläser- und Akkordeon-Weisen über die alten Weihnachtslieder der (weißhäuptigen) Ortschöre bis zu den schrägen Sax-Einlagen des „modernen“ Lana wurde auch hier nicht Weihnacht gefeiert, sondern es herrschte das Muss oder vielmehr die Gier vor, alle musikalischen Seiten in die Sendung hineinzupacken. No matter how weird.
(c) RAI Radiotelevisione Italiana
  • Schließlich und zuvörderst: Die drei Grazien von ModeratorINNEN haben sich ungebührlich in den Vordergrund gestellt, das Publikum zwar begrüßt, aber nicht gezeigt (waren zu wenige da?) und, man glaubt es kaum, den Anfang der Sendung in italiano gemacht, als ob es die RAI nazionale wäre, die da sendet. Passend dazu prangte links oben im Fernsebild das Logo RAI mit Alto Adige an der Spitze. Und das im allerdeutschesten Lana! Wir erwarten uns nächstens deutsche Ansagen aus dem Don-Bosco-Viertel in Bozen, meine Damen! Auf diesen „punch“ folgte dann jeder Redebeitrag auf Deutsch und auf Italienisch. Ladinisch künstlich dazu gestellt. Einen unpassenderen Augenblick, um die drei Landessprachen holterdipolter spazieren zu führen, hätte sich diese dezidiert feminine, sich selbst bespiegelnde und politisch korrekte RAI* gar nicht ausdenken können.

Hinter und nach dem ganzen RAI-Gedöns haben die zur Darbietung bestellten Lananer ihre Sache recht gut gemacht, haben viel Geduld und Anpassung bewiesen – aber wie gesagt, mit Weihnachten hatte vieles an dem Dargebotenen wenig oder gar nichts zu tun.

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*) die feminine, sich selbst bespiegelnde und politisch korrekte RAI kommt sprachlich gut im Trailer zur Sendung in der Mediathek zum Ausdruck. Der Titel bemüht dreisprachig, abgebildet die drei RAI-Grazien, dazu heißt es betont „unser Sender“ (very improprio für einen öffentlich-rechtlichen Sender, der von allen bezahlt wird und allen gehört). In der kurzen Ankündigung werden ausführlich, aber auch ausschließlich Frauen namentlich genannt und herausgehoben („unter der Leitung von … „). Die drei Moderatorinnen, die sich selber sehr zu gefallen scheinen, nennen sich an erster Stelle. Männer kommen nicht vor und werden in neutralen Bezeichnungen wie „das Bläserquartett“ versteckt.

 

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